17. Oktober 2025
Artikel

Wir rechnen mit den 10 häufigsten Vorurteile zu Solarenergie ab: Teil 1

Mythen aufgedeckt: Warum sich Photovoltaik trotz Winter, Wetter und Gerüchten auch für Sie lohnt.

Solarenergie lohnt sich in Deutschland eh nicht, die Anlagen sind zu teuer und machen das Dach kaputt: Wir widerlegen diese Vorurteile über Solarenergie mit Fakten

Kurzübersicht und Faktencheck zum Blog "Die 10 häufigsten Solar-Vorurteile"

Was sind die wildesten Mythen über Photovoltaik-Energie, die uns bisher untergekommen sind? Die Liste ist lang:

  • Auf Social Media wurde uns vorgeworfen, wir würden die Bevölkerung mit Solarmodulen verstrahlen 
  • Ein Gebäudebesitzer war der festen Überzeugung, dass die Feuerwehr Gebäude mit Dach-Solaranlage bei Bränden nicht löscht 
  • Ein Argument lautete: “Ich bin doch keine Pflanze, wie soll die Sonne mir Energie liefern?”

Aber Spaß beiseite: Wir wollen mit diesem Faktencheck zu Solarenergie dazu beitragen, diese Irrtümer aus der Welt zu schaffen. Denn solche Solarenergie-Klischees sind nicht nur frustrierend, sondern schaden nachhaltig unserer Umwelt. Aufgrund falscher Annahmen wird der Solar-Ausbau in Deutschland und damit auch die dringend benötigte Energiewende ausgebremst. Ohne wichtige Maßnahmen wie dem vollständigen Ersatz von fossilen Energien durch erneuerbare Energien hat unsere Welt keine Zukunft! 

Vorurteil 1: “Solar lohnt sich in Deutschland nicht”

Hier scheint die Sonne doch gar nicht genug, Solar macht nur in südlichen Ländern Sinn, im Winter bringen die Anlagen eh nichts und ohne Südausrichtung gibt’s keinen Strom - diese und viele andere Klischees halten sich hartnäckig, obwohl längst das Gegenteil bewiesen wurde. 

Das in Deutschland wirtschaftlich nutzbare Potenzial an PV-Stromerzeugung liegt laut einer Studie des KIT aus 2018 bei etwa 1158 TWh bis 2482 TWh jährlich - und das nur im Gebäudebestand, ohne Freiflächen. Laut Gasag wurden in Deutschland in 2024 nur 464,4 THh Strom verbraucht. Deutschland könnte seinen Energiebedarf also gänzlich mit Solarenergie decken. 

Denn entgegen der kursierenden Mythen kann Sonnenenergie das ganze Jahr über genutzt werden. Solarmodule produzieren auch bei niedrigen Temperaturen und diffusem Licht genügend Strom. Und das sogar ohne Südausrichtung! 

In Deutschland wurden laut dem Statistischen Bundesamt bisher circa 3,4 Millionen PV-Anlagen installiert, die fast 12% der gesamten Stromeinspeisung im Jahr 2023 ausmachten. Dieser Wert ist laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE weiter angestiegen: “Mit einer Stromerzeugung von 72,6 TWh im Jahr 2024 deckte die PV knapp 14 % des Bruttostromverbrauchs [AGEE] in Deutschland.” Deutschland ist damit mit Abstand der größte Solarstrom-Erzeuger in der EU. Wer sich selbst ein Bild über die Globalstrahlung in Deutschland machen möchte, wird hier fündig.

Daraus ergibt sich, dass das Solarpotenzial in Deutschland lange noch nicht ausgenutzt wird. Es gibt weiterhin viele freie Dachflächen, die nur darauf warten, in grüne Kraftwerke verwandelt zu werden. 

Grafik: So läuft die Dachverpachtung mit hellgrün ab

Vorurteil 2: "Solaranlagen und Solarstrom sind zu teuer”

Für eine eigene Solaranlage muss zunächst eine Investition getätigt werden. Doch die Preise für Solaranlagen sind über die Jahre gesunken und die Anlagen amortisieren sich sehr schnell. So erzielt man stetige Gewinne mit PV und kann sich dabei über nachhaltigen Strom freuen, der unsere Umwelt schützt. “Zu teuer” ist also falsch und sollte eher durch “rentabel” und “zukunftssicher” ersetzt werden. 

Wer kein eigenes Investment tätigen möchte, ist bei uns optimal aufgehoben. Wir pachten Ihre gewerbliche Dachfläche und zahlen dafür eine großzügige Pacht. Finanziert durch externe Investoren planen und montieren wir anschließend eine PV-Anlage, ganz ohne Mehraufwand oder Kosten für Sie. Auch der Betrieb, die Instandhaltung und Stromverträge mit Ihren Mietern sind in unserem Rundum-Sorglos-Paket inkludiert. 

Sie besitzen ein Gewerbegebäude mit freier Dachfläche, die Sie vermieten wollen? Hier können Sie sich über die Dachverpachtung mit hellgrün informieren. 

Alles weitere zu den Themen “Finanzierungslösungen für PV oder Dachverpachtung” finden Sie in unserem Magazin.

Auch beim Strom bewahrheitet sich die Aussage “zu teuer” nicht, denn Solarstrom war früher zwar teurer, ist heute aber deutlich günstiger als Strom aus anderen Technologien. Das zeigt beispielsweise die Studie des Fraunhofer ISE zu “Stromgestehungskosten Erneuerbare Energien”:

Grafik: Öko-Stromerzeugung oft besonders günstig
Quelle: https://de.statista.com/infografik/26886/stromgestehungskosten-fuer-erneuerbare-energien-und-konventionelle-kraftwerke-in-deutschland/

Vorurteil 3: “Die Herstellung verbraucht mehr Energie als die Anlage liefert”

Dieser Mythos kann schnell und einfach widerlegt werden. Bei PV-Modulen liegt die energetische Amortisationszeit bei etwa ein bis zwei Jahren. Das bedeutet, dass die Anlage in kürzester Zeit bereits die gleiche Menge an Energie erzeugt, die für die Herstellung benötigt wird. Zudem erzeugen die Anlagen saubere Energie, durch die keine zusätzlichen Emissionen verursacht werden. Leider wird bei der Herstellung zwar CO2 freigesetzt, allerdings gelangen durch den Einsatz von PV-Anlagen 15-mal weniger Treibhausgase in die Atmosphäre als bei der Verbrennung fossiler Gase und sie sind 25-mal klimafreundlicher als Kohleenergie. Deswegen sind die bei der Herstellung entstehenden Emissionen vernachlässigbar.  

Vorurteil 4: “PV-Module sind nicht recycelbar und umweltschädlich”

In manchen Solaranlagen sind aktuell noch Blei und Cadmium verbaut, das bei beschädigten Modulen durch Regenwasser in die Umwelt gelangen kann und schädlich ist. Deswegen sollten beschädigte Module stets umgehend reparieren oder ersetzen! Die beiden umweltschädlichen Rohstoffe lassen sich allerdings einfach ersetzen.

Zudem sind etwa 80 bis 90% eines Solarpanels recyclebar, da sie zu großen Teilen aus leicht trennbaren Metallen und Glas bestehen. Selten auftretende potenziell schädliche Stoffe wie Cadmium werden dabei separat entsorgt. 

Die durch PV-Anlagen ausgehenden Umweltprobleme stehen in keiner Relation zu den Schäden, die beispielsweise von fossilen Energien verursacht werden. Jede PV-Anlage ist also eine nachhaltige Wahl, die positive Auswirkungen auf den Klimawandel (und beispielsweise die ESG-Ratings von Unternehmen) hat. So sichern wir eine Zukunft für unseren Planeten!

Vorurteil 5: “Solarstrom lässt sich nicht speichern”

Dieser Irrglaube stammt aus einer Zeit, in der Batteriespeicher noch kaum entwickelt waren und hält sich hartnäckig. Doch heute sind genau diese Speicher ein zentraler Faktor in der PV-Energie, da sich der Strom damit in Zeiten mit starker Sonnenstrahlung speichern lässt und anschließend zur optimalen Zeit ins Stromnetz eingespeist oder zu Zeiten ohne Sonneneinstrahlung (z.B. nachts) genutzt werden kann. So erhöht man seine Unabhängigkeit vom Strommarkt und sichert sich eine günstigere Stromversorgung. 

Die Wirtschaftlichkeit eine Stromspeichers hängt von verschiedensten Faktoren ab, etwa von Bedarf und Nutzerverhalten und muss von Fall zu Fall geprüft werden. 

Vorurteil 6: “PV-Anlagen rentieren sich für Privatnutzer*innen nicht”

Auch diesem Vorurteil müssen wir widersprechen. Egal ob Einspeisung oder Selbstnutzung, durch die selbst erzeugte Solarenergie sichert man sich eine gewisse Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen. Da Strom aus dem öffentlichen Netz zwei bis drei Mal teurer ist, lohnt es sich für Verbraucher aktuell, ihren erzeugten Solarstrom selbst zu verbrauchen statt ins Netz einzuspeisen. Je höher die Eigenverbrauchsquote, desto größer sind die Rentabilität und die Amortisation des Investments. 

Vorurteil 7: “Solarmodule verlieren schnell an Leistung”

Die meisten Hersteller garantieren, dass nach 20 Jahren noch ein Wirkungsgrad von etwa 85 Prozent vorhanden ist, manche erweitern die Garantie sogar auf bis zu 30 Jahre. Es findet also meist eine Degradation von etwa 0,5-1 % pro Jahr statt. Der Erhalt der Leistung hängt aber auch individuell von der Wartung und fachgerechten Installation der Anlage ab. 

Um maximale Zuverlässigkeit und Leistung garantieren zu können, verbauen wir bei hellgrün-Projekten ausschließlich Tier-1-Module von Herstellern wie JinkoSolar, Trina Solar und JA Solar. So garantieren wir unseren Kunden möglichst lange optimale Leistungsfähigkeit der Anlagen. Bei diesen Anlagen beträgt der Effizienz-Rückgang im 1. Jahr 1% und anschließend 0,4% über 30 Jahre. Beispiel:

Beispiel für die Effizienz von Solarmodulen über 30 Jahre
Quelle: https://www.jasolar.eu/produkte/jam54d40-gb-12y

Bei ausgereiften Modultechnologien kann der Leistungsverlust sogar weniger sein, als auf dem Datenblatt angegeben.

Vorurteil 8: “Solaranlagen machen das Dach kaputt”

Nicht Solaranlagen, sondern der falsche Monteur macht das Dach kaputt!

Es werden zwar immer wieder Dachschäden nach der Installation einer PV-Anlage gemeldet, bei richtig installierten Solaranlagen kommt es aber zu keinen Schäden. Beteiligte Gewerke müssen sich bei der Montage abstimmen, um Schäden zu vermeiden und der Ist-Zustand des Daches sollte vor der Installation mit Bildern dokumentiert werden. Auch die Abnahme durch eine unabhängige Fachkraft ist ratsam. Bei den Montageverfahren sollte also Wert auf Qualitätsstandards und Expertise gelegt werden, sodass potenziellen Schäden vorgebeugt wird. 

Vorurteil 9: “Die Feuerwehr löscht nicht – Brandgefahr durch Solaranlagen”

Auch dieser Mythos könnte nicht weniger wahr sein. Die Feuerwehr löscht natürlich auch Brände, bei denen eine PV-Anlage involviert ist. Es gibt sogar gezielte Fortbildungen, beispielsweise durch das Feuerwehr-Magazin, um Einsatzkräfte besser auf den Umgang mit Bränden rund um PV-Anlagen vorzubereiten. Brandbekämpfung im Gleichstrombereich ist nicht einfach, bei ausreichender Kennzeichnung und vorliegender Information zur Anlage weiß die Feuerwehr aber was zu tun ist.

Zudem verursachen Solaranlagen in Deutschland nur etwa 0,006 Prozent aller Brände mit größeren Schäden, also 120 in den letzten 20 Jahren. Der beste Brandschutz ist hier eine fachgerechte Installation, da die Ausgangspunkte der Brände meist Fehler bei Verkabelung oder Anschlüssen sind. 

Vorurteil 10: “Solarenergie treibt die Strompreise in die Höhe”

Verursacht Solarenergie höhere Stromkosten? Wir zeigen, dass das Gegenteil stimmt, besonders in Spitzenzeiten.

Studien zeigen, dass Ökostrom aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Wind den Spotmarktpreis nicht negativ beeinflussen. Laut dem Fraunhofer ISE wird der deutsche Strom durch Steuern, Netzentgelte, Industrierabatte und politische Abgaben teurer. Seit 2022 erhält der Strompreis keinen Aufschlag für die Förderung des Solarstroms mehr.

PV verursacht zwar anteilig Netzausbaukosten, das trifft aber auch auf andere neue Erzeuger wie Wind- oder Gaskraftwerke zu. Der Netzausbau ist keine „Schuld“ der Erneuerbaren, sondern eine versäumte Investition der Vergangenheit, die jetzt nachgeholt werden muss. Diese Kosten der Netzbetreiber (VNBs) werden in der öffentlichen Debatte oft einseitig den Erneuerbaren angelastet – zu Unrecht, wie auch Energieexperten betonen.

Der Mythos „Solarenergie treibt Strompreise in die Höhe“ hält keiner fundierten Analyse stand. Im Gegenteil,  durch den Merit‑Order‑Effekt, sinkende Tagesmarktpreise und negative Preisphasen senkt Solar langfristig die Stromkosten und stärkt die Versorgungssicherheit. 

Fazit zu Mythen über Photovoltaik-Energie 

Lassen Sie sich von Mythen über Solarenergie nicht abschrecken, sondern setzen Sie auf professionelle Einschätzungen und Beratung. Der von Photovoltaik-Anlagen erzeugte Ökostrom bietet einen eindeutigen Mehrwert für Sie und unsere Umwelt, der sich nicht leugnen lässt.

Welche Vorteile bietet Solarenergie?

Solarenergie bietet handfeste Vorteile für Privathaushalte, Unternehmen und unser Klima. Zu diesen fast endlosen positiven Aspekten zählen unter anderem: 

1. Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen

Durch das Produzieren von eigenem PV-Strom schafft man Unabhängigkeit vom Strommarkt. In Zeiten volatiler Energiepreise ist das ein großes Plus. 

2. Langfristige Wirtschaftlichkeit

Solaranlagen amortisieren sich heute wirtschaftlich oft schon nach 8–12 Jahren und liefern danach jahrzehntelang nahezu kostenlosen Strom.

3. Beitrag zum Klimaschutz

Solarenergie verursacht nahezu keine CO₂-Emissionen und ist damit eine Schlüsseltechnologie für eine klimaneutrale Zukunft.

4. Technologie mit langer Lebensdauer

Moderne PV-Module halten 25–30 Jahre (kalkulatorische Lebensdauer) mit minimalem Leistungsrückgang und hoher Zuverlässigkeit. Die Anlagen liefern vermutlich rund 35-40 Jahre Strom, nach der Amortisation komplett kostenfrei. 

5. Nutzung leerstehender Dachflächen 

Ein besonders großer Vorteil für Gewerbe & Städte, denn mit Solarmodulen wird Strom dort erzeugt, wo er gebraucht wird, ohne neue Flächen zu versiegeln.

Fazit: 

PV-Strom bietet vielseitige Vorteile, sowohl wirtschaftlich für alle Nutzenden als auch ökologisch für Klima und Umwelt. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien sichern wir die Zukunft unseres Planeten. Werden Sie noch heute Teil der nachhaltigen Bewegung!

Sie möchten für Ihr Gewerbedach eine Photovoltaikanlage planen und haben noch Fragen? Kontaktieren Sie uns noch heute für eine kostenlose Ersteinschätzung und professionelle Beratung. 

Es wurden noch nicht alle Ihre Zweifel mit diesem Artikel beseitigt? Im zweiten Teil dieser Serie nehmen wir uns unterschätzte, aber ebenso weit verbreitete Vorurteile vor und zeigen, warum Solarenergie mehr kann, als viele denken.

FAQ

Finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu unseren Lösungen

Lohnt sich Solarenergie in Deutschland überhaupt?

Ja – auch bei diffusem Licht und im Winter erzeugen moderne PV-Anlagen zuverlässig Strom. Deutschland deckt bereits knapp 14 % seines Stromverbrauchs mit Solarenergie.

Sind Solaranlagen nicht viel zu teuer?

Die Preise für PV-Anlagen sind stark gesunken. Bereits nach 8–12 Jahren amortisieren sich Investitionen – danach liefert die Anlage jahrzehntelang nahezu kostenlosen Strom.

Verbraucht die Herstellung einer Solaranlage mehr Energie, als sie erzeugt?

Nein – die energetische Amortisation erfolgt in 1–2 Jahren. Danach produziert die Anlage über Jahrzehnte sauberen Strom mit deutlich geringerer Umweltbelastung als fossile Energiequellen.

Ist Solarstrom wirklich speicherbar?

Ja – moderne Batteriespeicher ermöglichen eine zeitversetzte Nutzung des selbst erzeugten Stroms, z. B. nachts oder bei Stromausfällen. So wird man unabhängiger vom Strommarkt.

Steigen durch Solarenergie die Strompreise?

Im Gegenteil: Solarstrom senkt nachweislich die Börsenstrompreise durch den sogenannten Merit-Order-Effekt und trägt so zur Stabilisierung der Stromkosten bei.